Ferdinand Graf von Thun (und Hohenstein)

DDR-Diplomat; NDPD

* 26. August 1921 Tetschen

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 36/1983

vom 29. August 1983

Wirken

Ferdinand Graf von Thun und Hohenstein wurde am 26. Aug. 1921 als Sohn des Fürsten Franz-Anton von Thun-Hohenstein in Tetschen (heute Decin) an der Elbe (Böhmen) geboren. Er entstammt damit einer ursprünglich aus Tirol stammenden, jedoch schon seit Jahrhunderten in Böhmen ansässigen und bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges reich begüterten Adelsfamilie. Er wuchs in Eulau über Bodenbach/Elbe auf.

Nach dem Anschluß des Sudetenlandes im Jahre 1938 wurde T. deutscher Staatsangehöriger und später Offizier in der Wehrmacht. Als Leutnant geriet er 1943 in sowjetische Gefangenschaft und stellte sich dann dem Nationalkomitee "Freies Deutschland" zur Verfügung. Im Rahmen dieser Organisation wurde er als Antifaschist geschult und erwarb sich so die Qualifikation für ein öffentliches Amt in der Deutschen Demokratischen Republik. Er verzichtete dabei auf seinen Adelstitel und trat 1949 der NDPD (National-Demokratische Partei) in der DDR bei. Er studierte Staatswissenschaften in Leipzig und an der "Deutschen Akademie für Staats-und Rechtswissenschaften" (Walter Ulbricht) und trat in den diplomatischen Dienst der DDR. Seit 1950 ist T. auch Mitglied des Hauptausschusses der NDPD. 1949-56 war T. Chef ...